Heft 4 der Reihe 'Zur Geschichte des Kartonmodellbaus' erschienen
Der "Arbeitskreis Geschichte des Kartonmodellbaus (AGK) e.V". freut sich, das 4. Heft in der Reihe "Zur Geschichte des Kartonmodellbaus" vorlegen zu können. Die Vielfalt der bearbeiteten Themen zeigt einmal mehr, wie breit gefächert das Forschungsfeld Kartonmodellbau ist.
Barbara Hornberger berichtet über die Ausstellung der Sammlung Stopfel im J. F. Schreiber-Museum des Stadtmuseums Esslingen. Volkmar Grobe zeigt uns die faszinierende Welt der Eisenbahntechnik an Hand von Beispielen aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit. Vom einfachen Aufstellen von Figuren über das schichtweise Umblättern bis zu komplizierten Bewegungsmodellen reichen die Versuche uns das Wunderwerk Eisenbahn verständlich zu machen.
Zu dem im Heft 3 bereits erwähnten Fund eines Modellbaubogens in Form eines Sonnenuhr-Kruzifixes (siehe auch die Pressemeldung dazu) konnte durch die Zusammenarbeit dreier Autoren eine erste wissenschaftliche Einordnung vorgenommen werden: Während Ludwig Engelhardt uns den Gebrauch als Sonnenuhr erklärt, führt Dieter Nievergelt in die Technik dieses frühen Modellbaubogens ein. Constanze Lindner Haigis gibt Einblicke zur Person des Konstrukteurs sowie zu Bildprogramm und Datierung.
Walter Ruffler illustriert uns die Geschichte der Papiermechanik seit ihren Anfängen bis zu den aktuellsten Konstruktionen mit vielen überraschenden Beispielen. Zusätzlich enthält der Artikel eine Liste aller dem Verfasser bis heute bekannten Modelle. Die in der Forschung bis heute ausgeblendete Geschichte der italienischen Modellbaubogen wird hier von Alberto Milano zum ersten Mal dargestellt. Er hat in seiner jahrzehntelangen systematischen Forschungsarbeit und Sammeltätigkeit erstaunliches Material zusammengetragen und wissenschaftlich ausgewertet. Er stellt es uns nun hier zur Veröffentlichung zur Verfügung.
Axel Huppers und Franz Skorupa präsentieren den zweiten Teil der vollständigen Liste der Hefte von 'Maly Modelarz' mit der Abbildung aller Titelbilder von 1981-2003. Ergänzt durch Beiträge von Richard Petersen und Maurice von Wagtendonk, welche die Besonderheiten dieser Modelle aus Polen herausarbeiten. Karl-Harro Reimers schildert uns die Tätigkeit des ehemaligen Produktionsleiters des Verlages J. F. Schreiber, Rolf Bianchi, und gibt uns damit einen Einblick in die nach erfolgter Konstruktion zu leistende Arbeit, bis ein fertig gedrucktes Modell vorliegt. Den Abschluss bilden Erläuterungen von Axel Huppers zum Opel Kadett A von 1962, dem Vorbild unserer diesjährigen Modellbaubogenbeilage.
Schon bei der Vereinsgründung war klar, dass das Vereinsziel, die aktive Beteiligung an der Erforschung der kulturellen und wirtschaftlichen Phänomene des Kartonmodellbaus in Geschichte und Gegenwart, die Mitarbeit bei Ausstellungen zum Kartonmodellbau und die Unterstützung von Aktionen zur Förderung des Interesses am Kartonmodellbau bei der Jugend, interdisziplinäres Wissen erfordert. Viel von diesem Wissen ist im Kreis der Mitglieder vorhanden. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass ganz spezielle, manchmal ungewöhnliche Kenntnisse gefragt sind. So konnte zum Beispiel durch Vermittlung der "Deutschen Gesellschaft für Chronometrie e.V." Ludwig Engelhardt, ein Experte auf dem Gebiet der Sonnenuhr, ihrer Geschichte und Funktion, zur Mitarbeit gewonnen werden.
Die meisten der in unseren Heften abgedruckten Artikel konnten durch verschiedenartigste Hinweise aus unserem Kreis oder dem weiteren Umfeld ergänzt werden. Die Quellenlage im Bereich Kartonmodellbau ist nun einmal nicht gerade günstig. Ein erhaltenes Verlagsarchiv ist in der Regel ein Glücksfall und auch sonstige Firmenunterlagen sind oft nur schwer auffindbar. So versteht es sich von selbst, dass trotz intensiver Nachforschung der Verfasser, die eine oder andere Frage offen bleibt.
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